Die Aktionstage Gefängnis 2022 finden vom 01. bis 10. November statt– online und in Präsenz. Das diesjährige Motto lautet „Gefängnis | Kultur | Gefängniskultur“.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch 🙂
Programm 2022
Auftaktveranstaltung
Das Bündnis Aktionstage Gefängnis lädt zur diesjährigen Auftaktveranstaltung ein:
Gefängnis | Kultur | Gefängniskultur
Nach einem Input von Lisa Schneider und Jan Tölle (EXIT – Enter Life) zum Thema Gefängnis- und Strafkultur, möchten wir gemeinsam mit Ihnen verschiedene (Kultur-)Projekte in Haft entdecken.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Wo: online/ Zoom
Link zur Veranstaltung: https://us06web.zoom.us/j/88315007802?pwd=UUpDeklQQUsxSmpoYUtVYW5kUENhdz09
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
01. November 2022
Titel: „…und dann ist es leider eskaliert.“ Eine Lesung von Briefen und Texten aus dem Gefängnis und verschiedenen Projekten der Resohilfe
Veranstalter: Rechtsfürsorge e.V. – Resohilfe in Zusammenarbeit mit der WortWerft
Wann: 01.11.2022 um 19.30 Uhr
Wo: WortWerft – Dankwartsgrube 39/41 – 23552 Lübeck
Anmeldung: Präsenzveranstaltung, Anmeldung nicht erforderlich
Inhalt: Bewegende Texte aus der Anti-Gewalt-Arbeit in der JVA und der Leseweisung der Resohilfe werden in der WortWerft szenisch gelesen. Anschließend gibt es Zeit für Fragen, Antworten und einen regen Austausch.
Titel: Kunstkarten-Projekt (I)
Veranstalter: Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Berlin
Wann: 01.11.2022
Wo: Offener Frauenvollzug Berlin
Als Beitrag zu den Gefängnistagen 2022 verteilt die Beratungsstelle Tamar Kunstpostkarten im offenen Frauenvollzug in Berlin. Wir möchten von den inhaftierten Frauen wissen, welche Gedanken und Ideen sie zum Thema Gefängnis und Kultur haben. Diese können sie schriftlich an uns schicken und wir veröffentlichen sie dann auf unserer Homepage. Wir möchten damit Frauen in Haft eine Möglichkeit geben sich in ihren eigenen Worten auszudrücken und dies der Öffentlichkeit zugängig zu machen.
02. November 2022
Titel: Kunstkarten-Projekt (II)
Veranstalter: Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Berlin
Wann: 02.11.2022
Wo: Offener Frauenvollzug Berlin
Als Beitrag zu den Gefängnistagen 2022 verteilt die Beratungsstelle Tamar Kunstpostkarten im offenen Frauenvollzug in Berlin. Wir möchten von den inhaftierten Frauen wissen, welche Gedanken und Ideen sie zum Thema Gefängnis und Kultur haben. Diese können sie schriftlich an uns schicken und wir veröffentlichen sie dann auf unserer Homepage. Wir möchten damit Frauen in Haft eine Möglichkeit geben sich in ihren eigenen Worten auszudrücken und dies der Öffentlichkeit zugängig zu machen.
03. November 2022
Titel: Theaterprojekt „aufBruch – Gefängnistheater Berlin“
Veranstalter: Tatort Zukunft e.V./ Zusammenschluss der Berliner Theatermacher
Wann: 03.11.2022
Wo: online
AufBruch arbeitet in allen Strafanstalten in Berlin und mit den dortigen Bedingungen.
Hier sehen Sie einen Film, der Ausschnitte aus dem Theaterprojekt zeigt:
Titel: HAFTNOTIZEN – Kreative Texte aus der JVA Hahnöfersand
Veranstalter: Der Hamburger Jugendserver
Wann: 03.11.2022
Wo: online
In der Kolumne HAFTNOTIZEN erwarten euch besondere kreative Textwerke. Die Autoren sind allesamt Jugendliche und junge Erwachsene aus der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand. Sie nehmen an der dortigen Gruppe für kreatives Schreiben teil, mit der fachlichen Begleitung der Autorin und Schreibtrainerin Tania Kibermanis.
Angefangen hat die Schreibgruppe mit einem Schulhausroman. Nun lässt das Schreiben die jungen Männer nicht mehr los. In der Kolumne dürfen wir an ihren Gedanken, Phantasien und Wortspielereien teilhaben. Nach und nach werden in den HAFTNOTIZEN ihre Kurzgeschichten, Textkollagen, Meinungsbilder, Anekdoten, Gedichte, Reportagen … veröffentlicht.
Viel Spaß beim Lesen von auserwählten Werken.
„Mein Lieblings-Knast-Rezept“ von DaVinci *
„Gedanken über den Strafvollzug“ von Double-G *
„Wenn ich Anstaltsleiter wäre“ von Mr. Afro, Richie Laymon, Abu Amarda und DaVinci *
04. November 2022
Zwei Gefangenenzuschriften*:
Klassische Musik im Strafvollzug ??!! von Octopus
Mainstream-Kultur, made im US Knast von Donnie McKinley
05. November 2022
Titel: Prison Design Lab – Vortrag und Workshop
Veranstalter: Tatort Zukunft e.V. & paragraf 1 Soziale Dienste gGmbH
Wann: 05.11.2022 um 14 Uhr
Wo: Paragraf 1 Soziale Dienste gGmbH, Seidelstraße 29, 13507 Berlin (direkt gegenüber der JVA Tegel)
Anmeldung: Per Mail unter mail@paragraf1.de bis zum 03.11.2002
Inhalt: Der Mode- und Designkurs , der sonst in der Jugendstrafanstalt Berlin stattfindet, stellt sich vor und lädt zum Mitmachen ein. Wir erzählen von den bisherigen Erfahrungen und zeigen, was in den Kursen entstanden ist. Anschließend wollen wir gemeinsam Ideen sammeln und erste Entwürfe anfertigen für einen Print, der in Zukunft in den Kursen und von den teilnehmenden Modestudierenden genutzt werden soll. Unsere Ergebnisse werden im nächsten Kurs in der Anstalt von den Jugendlichen weiter bearbeitet.
06. November 2022
Vier Gefangenenzuschriften*:
Typografie ‚Leben‘ von A. (JSA Regis-Breitingen)
Typogramm, ‚Gefängniskultur‘ von O., S. und M. (JSA Regis-Breitingen)
Fotocollage ‚Formaler Rhythmus‘ von R. (JSA Regis-Breitingen)
07. November 2022
Titel: This is $ick! – Erfahrung mit (Gefängnis)Kultur – Andre Welter liest aus seinem Bestseller „Shore, Stein, Papier.“
Veranstalter: Integrationshilfen e.V. Hamburg
Wann: 07.11.2022 um 18:00 Uhr
Wo: W3 Nernstweg 34, 22765 Hamburg
Bitte um Anmeldung über: aktionstage-hamburg-w3@gmx.de
Inhalt: 44.588 Inhaftierte gab es (Stand 31.03.2021) in deutschen Justizvollzugsanstalten (Statista). Das Ziel von staatlichen Strafen ist es, diese Menschen zu resozialisieren.
Mit Hilfe von Stigma e.V. und Andre Welter ($ick) als Gast unserer Veranstaltung möchten wir einer breiten Öffentlichkeit die Lebenslagen und Probleme vor, während und nach der Haft aufzeigen. Im Rahmen einer Lesung wird Andre Welter aus seiner persönlichen Erfahrung zum Thema „Gefängnis | Kultur | Gefängniskultur“ berichten und zu einem Austausch einladen.
Andre Welter wurde durch seine Biografieserie „Shore, Stein, Papier“ deutschlandweit bekannt. Den Grimme Online-Award gewann er mit seinen Werken 2015.
2016 veröffentlichte er sein Bestsellerbuch zur Serie. Er trägt damit maßgeblich zur Entstigamatisierung und Aufklärung für Betroffene, Angehörige und Interessierte zum Thema Drogen- und Kriminalitätsprävention bei.
Die Veranstaltung wird durch Integrationshilfen e.V. organisiert und durch den Landesverband Hamburger Straffälligenhilfe finanziell unterstützt.
08. November 2022
Titel: „Raus aus der Haft – Rein in die Mittellosigkeit?“ – Anbindung an das Jobcenter
Fachveranstaltung mit zwei Gästen aus Hannover (Dehnad Farschid & Hr. Lüther)
Veranstalter: Landesverband Hamburger Straffälligenhilfe e.V.
Wann: 08.11.2022 um 15.00 Uhr
Wo: Justizvollzugsschule, Drehbahn 36 (EG), 20354 Hamburg
Anmeldung: Präsenzveranstaltung, eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist kostenlos.
Inhalt: Fachveranstaltung zum Thema „Raus aus der Haft – Rein in die Mittellosigkeit?“ – Anbindung ans Jobcenter. Vorgestellt wird eine Kooperation zwischen der Justizvollzugsanstalt und dem Jobcenter in Hannover. Zu Gast werden sein Dehnad Farschid aus der JVA sowie Hr. Lüther vom Jobcenter Region Hannover. Es werden Sprechstunden des Jobcenters in der Haftanstalt angeboten, Anträge werden entgegengenommen und geprüft und bei Haftentlassung liegt dann der Bewilligungsbescheid und ggf. schon die Wiederaufnahme in die Krankenversicherung vor. Könnte eine solche Kooperation evtl. auch für Hamburg interessant sein?
Titel: »Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich« (GG Art. 3) – Kann die Strafjustiz dieses Versprechen einlösen?
Veranstalter: KAGS/ DCV zusammen mit der Katholischen Akademie Freiburg
Wann: 08.11.2022 um 19.00 Uhr
Wo: Katholische Akademie, Wintererstraße 1, 79104 Freiburg
Informationen zur Veranstaltung der KAGS/ DCV mit der Katholischen Akademie Freiburg:(https://www.katholische-akademie-freiburg.de/veranstaltungen/detail/termin/id/2994949-alle-menschen-sind-vor-dem-gesetz-gleich-gg-art-3/?vt=1&cb-id=12271830)
Inhalt: Das Grundgesetz verspricht allen Menschen die Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Auf den ersten Blick scheint es, als würde dieses Versprechen auch in der Justiz eingelöst: Immerhin richtet sich die Höhe des Tagessatzes nach den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen des Täters bzw. der Täterin. Das klingt zunächst gerecht. Allerdings fällt auf, dass einkommens- und vermögenslose Menschen in Haft überrepräsentiert sind. Wie kommt es dazu? Stehen allen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Mitteln dieselben Möglichkeiten zur Verfügung, sich vor dem Gesetz zu rechtfertigen, sich zu verteidigen und im Zweifelsfall auch Strafen zu vermeiden? Wenn dem nicht so ist: Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Und welche Folgen hat das für weniger begüterte Menschen?
In seinem Buch »Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich« deckt Ronen Steinke systematische Ungerechtigkeiten im deutschen Strafsystem auf und fordert Konsequenzen. Auch die Sicht von Betroffenen soll an diesem Abend Raum haben.
Referent: Ronen Steinke (Jurist/Journalist/Autor, München)
09. November 2022
Wann: 09.11 von 14-16 Uhr
Titel: Theaterworkshop „Theater wie im Gefängnis“
Veranstalter: Theater hinter Gittern (ThG)
Wann: 09.11.2022 von 18:00-20:00 Uhr
Wo: Theater Konstanz, Inselgasse 2-6, 78462 Konstanz
Anmeldung unter: theaterhintergittern@konstanz.de
Das Team Theater hinter Gittern (ThG) macht regelmäßig Theaterworkshops in Justizvollzugsanstalten. Um Euch diese Arbeit hinter Mauern zugänglich zu machen, bieten wir einen Theater-Workshop an, der die Abläufe im Gefängnis erlebbar macht. Seid mittendrin in der spannenden Theaterarbeit von ThG.
Im Anschluss laden wir zu einer offenen Gesprächsrunde ein.
Keine Vorkenntnisse notwendig. Kostenlos.
Komm in bequemen Kleidern.
Workshopleitung: Team von Theater hinter Gittern
Eine Gefangenenzuschrift*:
In Zeiten des Krieges… von I.V.
„In Zeiten des Krieges wird uns wieder einmal mehr klar, dass es Dinge wie Geld, Macht und Größenwahn sind, die unzählige unschuldige Menschenleben fordern. Die Tatsache, dass die Initiatoren in großen Limousinen vorfahren und vor ganzen Nationen sprechen, anstatt an meiner Stelle bestraft zu werden macht mich wütend. So bleibt mir nur, für alle betroffenen Menschen zu beten und meine Gedanken durch meine Kunst auszudrücken.“
10. November 2022
Titel: „Knast im Kino“ – Eine Sondervorführung des Films „Fuchs im Bau“ mit anschließendem Fachgespräch
Veranstalter: Rechtsfürsorge e.V. – Resohilfe und KoKi Kommunales Kino
Wann: 10.11.2022 um 18 Uhr
Wo: KoKi Kommunales Kino – Mengstr. 39 – 23552 Lübeck
Anmeldung: Eintritt: 7,- €/ ermäßigt 5;- €, Tickets an der Abendkasse
Inhalt: Der Spielfilm „Fuchs im Bau“ handelt von Lehrern und Schülern einer Klasse in einer Wiener Jugendstrafanstalt. Es geht um persönliche Lebensgeschichten, das Eingesperrtsein und die Folgen, den Zugang zu Bildung und Kreativität und letztlich den Aufbau persönlicher Beziehungen über nicht-systemkonforme Wege.
Anschließend gibt es Zeit für Fragen, Antworten und einen regen Austausch. Auf dem Podium wird u.a. ein Lübecker Lehrer sitzen, der seit mehreren Jahren ehrenamtlich Gefangene in der JVA besucht.
Titel: „Jung und kriminell – was dann?“ –Erlebnispädagogik für Jugendstraftäter
NDR Dokumentarfilm mit anschließendem Publikumsgespräch. Zu Gast werden sein: Die Filmemacherin Birgit Wärnke, der Sozialpädagoge Raik Lösnitz und Aeneas, einer der begleiteten Jugendlichen.
Veranstalter: Hamburger Fürsorgeverein von 1948 e.V.
Wann: 10.11.2022 von 19.00-22.00 Uhr
Wo: SCHANZENKINO 73 Saal 2 / Haus 73, Schulterblatt 73, 2. Etage, 20357 Hamburg
Anmeldung: Präsenzveranstaltung, eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist kostenlos.
Inhalt: Jugendliche Straftäter prügeln, klauen, dealen und betrügen. Für sie gilt zwar noch nicht das Erwachsenen-, sondern das mildere Jugendstrafrecht, aber auch das schützt nicht immer vor einem Gefängnisaufenthalt. Eine letzte Alternative ist das Therapieschiff „Salomon“. Seit Jahren stehen solche Maßnahmen allerdings in der Kritik – sie seien zu teuer, würden nichts bringen und jugendliche Straftäter auch noch „belohnen“, heißt es. Aber stimmt das?
Die Filmemacherin Birgit Wärnke hat zwei Jugendliche mehr als anderthalb Jahre mit der Kamera begleitet. Die beiden Straftäter sind zunächst ein Jahr lang an Bord des Schiffes und versuchen anschließend, im Berufsleben Fuß zu fassen.
Der Film erzählt nicht nur die Geschichte der Jungs, auch die Geschichte von Menschen, die an die beiden glauben, wie der Sozialarbeiter Raik Lösnitz. Er nimmt Sinan nach der Zeit auf dem Schiff in seiner eigenen Familie auf, kümmert sich mit seinen Kollegen um Aeneas und besorgt ihm außerdem eine Wohnung und Praktikumsplätze. Werden die beiden Jugendlichen diese Chancen nutzen?
* Die Beiträge der Autor*innen spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Bündnisses Aktionstage Gefängnis wider, sondern sie repräsentieren die Ansichten der Autor*innen.